Natives Olivenöl extra (EVO) ist nicht gleich EVO: Wahrscheinlich haben wir alle schon bemerkt, dass jede Flasche sehr unterschiedliche Aromen und Geschmacksnoten aufweisen kann. Diese Vielfalt hängt in hohem Maße von der verwendeten Olivensorte und dem jeweiligen Anbaugebiet ab. Wer die wichtigsten Sorten kennt, kann das Öl wählen, das am besten zum eigenen Geschmack und zu verschiedenen Rezepten passt. Hier sind einige der bekanntesten Sorten in Italien:
- Frantoio
Heimisch in der Toskana und eine der am häufigsten angebauten Sorten. Sie liefert ein Öl mit grasigem, leicht fruchtigem Aroma sowie einer ausgewogenen Bitterkeit und Schärfe. Sein runder, harmonischer Geschmack eignet sich besonders gut zum Würzen von rohem Gemüse und Salaten, verleiht aber auch Suppen und Eintöpfen eine besondere Note. - Leccino
Ebenfalls häufig in der Toskana und in Umbrien angebaut, schätzt man diese Sorte für ihr Öl mit feinem Geschmack und leicht süßlich-fruchtigen Noten. Dank der geringen Wahrnehmung von Bitterkeit und Schärfe eignet sie sich perfekt für diejenigen, die ein „mildes“ Öl bevorzugen. Ideal zum Beträufeln bereits würziger Gerichte oder für die Zubereitung von Süßspeisen und Backwaren mit Olivenöl. - Coratina
Typisch für Apulien, sorgt diese Sorte für ein intensives Öl, reich an Polyphenolen und mit kräftigem Geschmack. Die bitteren und scharfen Noten können dominant sein, was es zum idealen Begleiter für rotes Fleisch, Hülsenfrüchte, Bruschetta und herzhafte Gerichte macht. Liebhaber von starken, anhaltenden Geschmacksnoten kommen hier voll auf ihre Kosten. - Nocellara del Belice
Ursprünglich aus Sizilien, ist diese Sorte sowohl als Tafelolive als auch für ihr Öl begehrt. Das Öl ist oft tiefgrün und hat ein fruchtiges Aroma, das an grüne Tomaten erinnert. Der Geschmack ist lebhaft mit einer ausgewogenen Bitterkeit und Schärfe, wodurch es ideal zu Fisch und gegrilltem Gemüse passt. - Taggiasca
Typisch für Ligurien, liefert diese Sorte ein Öl mit feinem, zartem Geschmack und subtilen Mandel- und Pinienkern-Noten, das in der Regel süßer und weniger scharf ist als andere Sorten. Es eignet sich hervorragend zum Würzen von Fischgerichten, Carpaccio oder reichhaltigen Salaten, bei denen es die anderen Zutaten nicht überdecken soll. - Moraiolo
In Umbrien und einigen Gebieten der Toskana angebaut, ergibt sie ein intensiv duftendes Öl mit Noten von Artischocken und Olivenblättern sowie einem ausgeprägten bitteren und scharfen Geschmack. Hervorragend geeignet für gegrilltes Fleisch und Hülsenfrüchte, um deren Aroma zu unterstreichen.
Jede Olivensorte hat ihren eigenen Charakter, der am besten in einem extra nativen Olivenöl zum Ausdruck kommt, das mit Sorgfalt und Respekt für die Rohstoffe hergestellt wird. Um das perfekte EVO zu finden, sollte man sich auf seinen Gaumen verlassen, verschiedene Marken ausprobieren und keine Scheu haben, verschiedene Sorten in der Küche zu kombinieren. Nur so lässt sich die unglaubliche Vielfalt entdecken, die in einem einfachen „Schuss Öl“ verborgen liegt. Guten Appetit beim Probieren!